KijaniBox ist ein von der EU gefördertes Konsortialprojekt, das eine Verbesserung der Kühlinfrastruktur in Afrika zum Ziel hat. Mithilfe dezentraler Biogasanlagen soll regenerative Energie erzeugt werden, um Lebensmittelabfällen, die aufgrund unzureichender Kühlung direkt am Entstehungsort anfallen, zu reduzieren. Das Projekt fördert auf diese Weise ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen in afrikanischen Ländern und Europa.
Dresden, 22.11.2024. – Ein neues internationales Forschungs- und Innovationsprojekt mit dem Namen KijaniBox hat begonnen. Ziel ist es, biologische Abfälle von öffentlichen Märkten, landwirtschaftlichen Betrieben und der verarbeitenden Lebensmittelindustrie zu nutzen um Kühlenergie zur Verfügung zu stellen. An insgesamt drei Pilotstandorten in Kenia und Uganda werden sogenannte Application-Solution-Boxes errichtet, um die Umsetzbarkeit der entwickelten Systemlösungen zu testen. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Förderprogramms HORIZON mit 5 Millionen EUR unterstützt und umfasst 14 Institutionen aus 6 Ländern. Darunter Universitäten, lokale und internationale Firmen, Märkte, fruchtverarbeitende Produzenten und landwirtschaftliche Betriebe.
Der Klimawandel stellt insbesondere Länder des globalen Südens vor großen Herausforderungen. In Ost- und Westafrika ist die Kühlung von Lebensmitteln aufgrund der konstant hohen Temperaturen von besonders großer Bedeutung. Der Verderb eines Großteils der Lebensmittel ist häufig auf unzureichende Energie- und Kühlinfrastrukturen zurückzuführen. Gleichzeitig sind über 50% der produzierten Abfälle organischem Ursprungs. Hier setzt das Projekt an: Es verfolgt das Ziel, die Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien in Ost- und Westafrika für die Lebensmittelkühlung auszubauen. Die Verwertung organischer Abfälle adressiert dabei die Problematik des steigenden Abfallaufkommens und fördert zugleich Ansätze zur zirkulären Abfallbewirtschaftung.
Biogas besteht hauptsächlich aus Methan und Kohlenstoffdioxid und entsteht durch die mikrobielle Zersetzung von organischem Material in Abwesenheit von Sauerstoff (anaerobe Vergärung). Aufgrund des biogenen Ursprungs stellt Biogas – im Gegensatz zu anderen fossilen Energieträgern wie Erdgas, Kohle oder Öl – eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative dar. Durch die Verbrennung von Biogas kann Energie in Form von Strom und Wärme gewonnen werden, die anschließend zum Betrieb der Kühlsysteme genutzt wird. Zudem trägt die gezielte Behandlung organischer Abfälle zur Reduzierung der negativen Folgen einer unzureichenden Abfallentsorgung bei. Dazu zählen unter anderem klimaschädliche Methanemissionen aus Abfalldeponien, Gesundheitsrisiken und der Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt.
Über das KIJANIBOX Projekt
Das KijaniBox Projekt wird von der Technischen Universität Dresden (Deutschland) koordiniert. Es umfasst die folgenden Partner: Politecnico di Milano (Italien), Agenzia Nazionale per le Nuove Tecnologie, L’Energia e lo Sviluppo Economico Sostenible (Italien), Waziup e.V. (Deutschland), Inneurope Initiatives S.L. (Spanien), Escola Superior de Comerc Internacional (Spanien), Innotec21 GmbH (Deutschland), Africa Bioenergy Programs Limited (Kenia), Dedan Kimathi University of Technology (Kenia), Solar Freeze Limited (Kenia), Ecoh Holdings Limited (Kenia), Biogas Solutions Uganda Limited by Guarantee (Uganda), National Agricultural Research Organisation (Uganda), Universite Gaston Berger de Saint Louis (Senegal)
Kontakt
Für weitere Informationen oder Interview-Anfragen kontaktieren sie bitte:
Email | contact@kijanibox.com
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